29.06.2025 – 17 Uhr 

Während ich das schreibe, blicke ich auf Seerosen und das von @Leonzeugmusic an eine blaue Bootsleine gebundene SUP. Ich musste gerade wirklich auf das Datum schauen, den Wochentag weiß ich noch, aber selbst den Monat nicht. Ist denn schon Juli? 

Ich bin total müde und überreizt, könnte an den letzten beiden kurzen Nächten liegen oder den ganzen Lebensgeschichten, die mir hier entgegenschwappen. Lach, so wie das Wasser der Elde über unser Floss. 

Überraschungen, unerwartete Wendungen. “Plötzlich Prinzessin” heißt dieser eine Blockbuster Film. Ich fühle mich eher wie “plötzlich Bandmitglied”. Ich kann das Gefühl nur als surreal beschreiben, wie wir hier plötzlich zu viert auf dem Floss über die Elde schippern und Menschen an den Ufern stehen, uns oder vielmehr das Projekt @kulturfloss.elde nicht nur erkennen sondern auch zuwinken, zurufen, sich auf uns freuen. 

Und plötzlich bist Du Teil von etwas, etwas größerem als Dir.

Das ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Plötzlich Bandmitglied.

Am Samstag Morgen, als ich nach dem ersten Tag auf Tour in T.’s Luxushaus erwachte der Spruch im Bad “Lebe Deinen Traum”, war es nicht das erste Mal, dass ich ihn las, aber vielleicht das erste Mal in meinem Leben, das er sich wahr anfühlte. Wie eine echte Möglichkeit und nicht nur ein doofer Kalenderspruch, der einem eigentlich motivieren soll, aber konstant auf die Nerven geht. Weil man selber schon nicht mehr wirklich daran glaubt.

Glaube – Liebe – Hoffnung sind nicht nur drei Worte aus der Bibel sondern auch drei, die das Herz dieser Tour, aber vor allem @Leons Mission so gut beschreiben. 

Wie oft habe ich ihn in den letzten drei Tagen und Nächten nicht nur singen sondern eigentlich predigen hören. Und so auch hier an Board der #eldeahaoi. Während wir an der Schleuse nach Parchim warten, deabtieren wir über Jesus, wir googeln welche Kriterien der neue Jesus erfüllen muss. Also aus dem Hause David müsste er laut Wikipedia wohl schonmal sein.  

Eigentlich wäre ich gerne ein “Tsunami of Love” erzählt Leon mir beim Frühstück in @lewitzcamp_garwitz und ich witzele rum, dass ich ihn auf “unserer” Tour gerne wenigstens einmal auch so ankündigen würde. Aber Leon hat Angst davor, lieber nicht, sagt er.  Man sagt wir Menschen hätten Angst vor unserem Licht. Ich bin gerade noch dabei zu verstehen, was das eigentlich tatsächlich meint.

Auf dem Floss sprechen wir darüber wie sehr es uns berührt und überrascht wie sehr diese Tour die Menschen hier zu berühren scheint, für einige viele scheint es wirklich wichtig zu sein. Und ich denke an den Menschen, der den Song, den Leon extra für ihn spielte in Neuburg “so ehrlich genoss”, seinen Stuhl von der hintersten Reihe ganz nach vorne zog, und jede Silbe, jeden Ton “seines” Songs in sich aufsog. Sichtlich zu tränen ge-und berührt am nächsten Tag dann auch wieder im nächsten Camp aufschlug, noch einmal die Chance nutzend, Leon spielen zu hören und beim Kulturfloss dabei zu sein. “Wir kommen morgen wieder, dann müssen die Kinder halt früher ins Bett” sagte er lachend.

Menschen, die uns filmen, während wir mit der #eldeahoi anlegen, Menschen, die uns von den Ufern aus zuwinken oder mit den Kanus an uns vorbeifahren.

Wir werden erkannt wie eine Bundesliga Fussballmannschaft in ihrem Tourbus.

“Bis heute Abend!” 

“Bis später!” 

“Wir haben schon von gestern gehört.”

Oder auch “16 Uhr? Na dann seid ihr ja pünktlich beim Lewitzcamp!”

LACH. Nicht mal ICH wusste, dass wir 16 Uhr am Camp sein wollten. Da wissen die Menschen am Ufer hier mehr als wir. Leon hatte mit @Marina, der Gründerin des Projektes vor zwanzig Minuten telefoniert, und nur vage eine Vermutung über die Ankunftszeit am @Lewitzcamp geäussert. 

Der Buschfunk ist schneller als das Telefon in MV. Noch so eine Erkenntnis. 

Ich liege in dem Doppelstockbett auf dem Floss, schaue auf Seerosen und das von Leon an eine blaue Bootsleine angebundene SUP. Und bin total drüber und voll und überfordert von all den Eindrücken und von dieser für mich neuen, anderen Welt, mit anderen, eigenen Regeln. Voll von der unfassbaren Schönheit der Natur und voll all den Lebensgeschichten, die uns hier zuschwappen wie das Eldewasser übers Floos. 

Die ganzen großen und kleinen Geschichten der Menschen, die uns hier begegnen.

Mein Kopf und Herz sind voll. 

Diesmal aber nicht voller Fragen sondern voll von Geschichten, euren Geschichten. 

Und Momenten. Unseren Momenten, die wir alle hier teilen. Bei diesem Projekt. Auf dem @kulturfloss.elde

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